Wohnung richtig lüften – So beugst du Schimmel vor und schaffst ein gesundes Raumklima 

Richtiges Lüften in deiner Wohnung ist ein wichtiger und entscheidender Schritt, um Schimmelbildung zu verhindern und für ein gutes Raumklima durch frische Luft zu sorgen. Schimmelgefahr besteht, wenn im Raum die Luftfeuchtigkeit zu hoch ist und eine mangelhafte Luftzirkulation vorherrscht. Wir zeigen dir, wie du dir ein richtiges Lüftungsverhalten angewöhnst und worauf du achten musst, wenn du deine Wohnung richtig lüften und für ein gesundes Raumklima sorgen möchtest.

Grundregeln des richtigen Lüftens

  • Stoßlüftung anstelle von Kipplüftung sorgt wirkungsvoll für Frischluft. 

  • Achte auf eine ausreichende Lüftungsdauer. Öffne mehrmals täglich die Fenster weit, am besten lüftest du quer für 5 bis 10 Minuten. 

  • Berücksichtige die Wetterbedingungen: Bei Regen oder hoher Luftfeuchtigkeit lüfte lieber kürzer.

  • Günstige Zeiten zum Lüften sind morgens sowie abends, um erfrischende und kühlere Luft ins Zimmer zu lassen. 

  • Im Winter solltest du kurz, aber intensiv lüften, um Energieverluste zu vermeiden.

  • Achte auf einen wiederholten Luftwechsel in allen Zimmern, auch wenn du dich nicht dort aufhältst. 

  • Nutze Lüftungsanlagen in Bad und Küche als Zusatz zur Fensterlüftung. 

  • Halte die Zimmertüren zwischen verschiedenen Wohnbereichen beim Lüften geschlossen, um Zugluft zu unterbinden. 

  • Kontrolliere regelmäßig den Wasserdampfgehalt der Raumluft mit einem Hygrometer, ideal sind 40-60% relative Luftfeuchtigkeit

  • Vermeide ständiges Kippen von Fenstern, da dies nicht wirksam lüftet und zu höheren Heizkosten führt. 

Stoßlüften vs. Kipplüften 

Durch Stoßlüften kommt rasch frische Luft in deine Räume. Du klappst alle Fenster für einige Minuten weit auf, wodurch ein zügiger und effektiver Luftaustausch entsteht. 

Zudem lassen sich mit dieser Methode Heizkosten sparen, da die Wände nicht in dem Maße auskühlen, wie es beim Kipplüften der Fall wäre. Beim Kipplüften bleiben die Fenster längere Zeit in einer Kippstellung, was häufig zu einem langsamen und unvollständigen Luftwechsel führt. 

Außerdem könnte dies kostenintensiv werden, da die Heizung mehr leisten muss, um die permanente Kaltluft, die durch das Dauerlüften in den Raum gelangt, zu erwärmen. Das Kipplüften hat zwar seine Berechtigung, stellt jedoch im Vergleich zum Stoßlüften einen ineffizienten und teuren Weg dar. Wenn du effektiv lüften möchtest, entscheide dich lieber für das Stoßlüften.

Es trägt dazu bei das Schimmelrisiko zu verringern, da feuchte Innenluft schnell gegen trockene Außenluft getauscht wird. Denke daran, insbesondere im Winter und Sommer die Momente zu wählen, in denen es draußen nicht zu kalt oder zu heiß ist. Auf diese Weise sorgst du für ein angenehmes Raumklima, ohne viel Energie zu verbrauchen. 

Beste Lüftungszeiten je nach Jahreszeit 

Im Winter ist es sinnvoll, morgens und abends circa 5 min zu lüften. Dies verhindert einen starken Wärmeverlust im Innenraum. Achte aber besonders darauf, beim Lüften die Heizung auszuschalten, um Energie zu sparen.  

Im Sommer empfiehlt es sich, eine längere Lüftungsdauer von bis zu 30 min einzuplanen, vorzugsweise in den kühleren Morgen- oder Abendstunden.  

Im Herbst und im Frühling reicht es circa 10-15 min zu lüften. Wiederhole die Lüftungsintervalle 2–4-mal am Tag, falls du dir deinen Haushalt mit mehreren Menschen teilst, ist es ratsam öfters zu Lüften, da die Luftfeuchtigkeit steigt und die Luftqualität abnimmt.  

Tipps zum Lüften je nach Wohnraum: 

Verschiedene Wohnräume erfordern unterschiedliche Arten zu lüften: 

Schlafzimmer 

Öffne das Fenster in deinem Schlafzimmer, um vor dem Schlafengehen und am Morgen zu stoßlüften. Achte darauf, die Zimmertür geschlossen zu halten, um Feuchtigkeitseintrag zu vermeiden und ein Zuknallen der Türen und Fenster zu verhindern. 

Lasse dein Bett erst auslüften und trocknen, bevor du es herrichtest, damit sich keine weitere Feuchtigkeit im Raum verteilt. Falls es möglich ist, schlafe mit offenem Fenster bzw. gekipptem Fenster.  Vorhänge oder Jalousien können dabei helfen, die Raumtemperatur zu regulieren und direkte Sonneneinstrahlung während heißer Tage zu minimieren. Solltest du am Morgen Kondenswasser an den Fenstern entdecken, wische es mit einem Tuch ab, damit sich die Feuchtigkeit nicht im Wohnraum verteilt. 

Küche und Bad 

Nach dem Kochen in der Küche ist es wichtig, diese sofort zu belüften, um Feuchtespitzen zu reduzieren. Im Bad sollte nach dem Duschen oder Baden gelüftet werden, um den Wasserdampf abzuführen. Zusätzliche Maßnahmen wie das Abwischen von Wänden und Böden im Bad können ebenfalls dabei helfen, die Feuchtigkeit zu kontrollieren.  

Parterrewohnungen und kühle Räume 

Parterrewohnungen liegen oft nahe am Boden, wo Feuchtigkeit aus der Umgebungsluft leichter eindringen kann. In kühlen Räumen, die meist weniger beheizt werden, kondensiert die feuchte Luft schneller an kalten Oberflächen wie Außenwänden, in Zimmerecken oder hinter Möbeln. Diese Bedingungen schaffen die ideale Grundlage für Schimmelbildung, wenn nicht regelmäßig und korrekt gelüftet wird.  

Achte daher darauf, früh morgens oder spät abends zu lüften, wenn die Außentemperatur niedriger ist als im Innenraum. So verhinderst du, dass warme und feuchte Außenluft das kühle Raumklima zusätzlich belastet.  

Deine Möbel sollten außerdem mindestens 5-10 cm Abstand zu den Wänden haben, damit die Luft zirkulieren kann. Gardinen oder dicke Vorhänge sollten Fenster nicht verdecken, um den Luftaustausch nicht zu behindern. Versuche zudem auch das Heizen und Lüften zu kombinieren und eine Temperatur von 16-18 Grad in der Wohnung zu halten. 

Generell solltest du innerhalb der Wohnung oder in Kellerräumen versuchen die Feuchtigkeit zu überwachen. Dafür sind Hygrometer besonders gut geeignet, da sie dir die relative Luftfeuchtigkeit in Prozent anzeigen. Ideal sind Werte zwischen 40-60 %. Bei höheren Werten solltest du häufiger lüften oder einen Luftentfeuchter einsetzen. 

Lüftungstechniken und Hilfsmittel 

Querlüften und Durchzug schaffen 

Querlüften ist eine effektive Methode des Lüftens, bei der gegenüberliegende Fenster oder Türen gleichzeitig geöffnet werden, um einen Durchzug zu schaffen. Dieser Durchzug ermöglicht einen schnellen und intensiven Luftaustausch, bei dem verbrauchte und feuchte Innenluft durch frische Außenluft ersetzt wird. Querlüften ist besonders effektiv, da es die Luftzirkulation in kurzer Zeit maximiert und Feuchtigkeit sowie Gerüche schneller abführt als einfaches Stoßlüften. Es eignet sich ideal, um Räume schnell aufzufrischen oder nach Tätigkeiten wie Kochen oder Duschen die Feuchtigkeit zu reduzieren. 

Belüftungsanlagen als Unterstützung 

Belüftungsanlagen wie dezentrale Lüftungsgeräte oder zentrale Lüftungssysteme können die Luftqualität in deiner Wohnung sehr verbessern. Sie sorgen für einen kontinuierlichen Luftaustausch und helfen, überschüssige Feuchtigkeit sowie Schadstoffe zu entfernen. Ventilatorgestützte Lüftungsanlagen können sogar das herkömmliche Lüften mit dem Fenster ersetzen. Viele dieser Anlagen können getimed werden, wodurch du das Lüften auf deinen persönlichen Alltag anpassen kannst.  

Spezielle Modelle mit Wärmerückgewinnung minimieren Wärmeverluste und senken Heizkosten. Abluftventilatoren in Küche und Bad sind besonders hilfreich, um Feuchtespitzen gezielt abzuführen. Wichtig ist, die Anlagen regelmäßig zu warten und Filter auszutauschen, um eine optimale Funktion und Hygiene sicherzustellen. 

Fazit: So lüftest du deine Wohnung richtig 

Ein richtiges Lüftungsverhalten ist das A und O, wenn es darum geht ein gesundes Raumklima zu erreichen und die Schimmelbildung zu verhindern. Durch gezieltes Stoß- und Querlüften kann die Luftfeuchtigkeit reguliert und verbrauchte Luft schnell ausgetauscht werden. Besonders in Räumen mit hoher Feuchtigkeitsbelastung, wie Küche und Bad, ist ein sofortiger Luftwechsel wichtig, um Schimmel und Feuchtigkeitsschäden vorzubeugen. 

Die Anpassung der Lüftungszeiten an die Jahreszeiten spart zudem Heizkosten und sorgt gleichzeitig für frische, sauerstoffreiche Luft. Hilfsmittel wie Hygrometer und Lüftungsanlagen bieten zusätzliche Unterstützung, um die Luftqualität zu überwachen und zu verbessern. 

Ein bewusstes Lüftungsverhalten schützt nicht nur die Bausubstanz, sondern fördert auch die Gesundheit der Bewohner – insbesondere von Allergikern und Asthmatikern, die auf eine saubere, pollenarme Raumluft angewiesen sind. Wer diese Tipps beachtet, schafft ein angenehmes Wohnklima, reduziert Energiekosten und verhindert langfristig Feuchtigkeitsschäden. 

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FAQ – Häufige Fragen zum richtigen Lüften

Folgende Fehler solltest du beim Lüften vermeiden: Ständiges Kipplüften, das zu Wärmeverlust und unzureichendem Luftaustausch führt und das Lüften bei hoher Außenfeuchtigkeit, wodurch Feuchtigkeit in die Wohnung gelangt. Auch das Lüften ohne vorheriges Abstellen der Heizkörper verschwendet Energie. Ein weiterer Fehler ist es kühle oder wenig genutzte Räume zu vernachlässigen. Hier kondensiert die Feuchtigkeit sehr schnell, wodurch der Schimmelbefall gefördert wird. Richtiges Stoß- oder Querlüften ist entscheidend, um diese Probleme zu vermeiden.

Du könntest vielleicht nasse Fensterscheiben trotz des Lüftens haben, weil die Luftzirkulation in deiner Wohnung ungenügend ist. Dies kann auf einen hohen Feuchtigkeitsgehalt im Innenraum und kalte Außentemperaturen zurückzuführen sein. Stelle sicher, dass du deine Räume ausreichend lüftest, insbesondere in den kalten Wintermonaten, um eine optimale Raumluftqualität zu gewährleisten. Versuche auch die Bildung von Feuchtigkeit zu verhindern, indem du z.B. deine Wäsche nicht im Innenraum trocknest, sondern auf dem Balkon oder im Keller. Falls sich keine anderen Möglichkeiten bieten, versuche deine Wäsche nicht über Nacht, sondern tagsüber zu trocknen. So kannst du zwischendurch immer wieder Lüften.

Regelmäßiges Lüften ist entscheidend, um Schimmelbildung im Schlafzimmer zu vermeiden. Eine erhöhte Luftzirkulation durch regelmäßiges Stoßlüften trägt dazu bei, frische Luft in den Raum zu bringen und das Risiko von Schimmel zu verringern. Es wird empfohlen, das Schlafzimmer mehrmals täglich gründlich zu lüften, um die Luftzirkulation zu verbessern und ein gesundes Raumklima zu gewährleisten. Darüber hinaus ist es wichtig, auch während der kalten Jahreszeiten auf eine angemessene Belüftung zu achten, um die Luftfeuchtigkeit niedrig zu halten und Schimmelwachstum vorzubeugen. Um die Bildung von Schimmel im Schlafzimmer zu vermeiden, empfiehlt es sich auch, die Raumtemperatur gleichmäßig zu halten und Möbel nicht direkt an den Wänden zu platzieren. Dadurch wird eine ausreichende Luftzirkulation ermöglicht, was das Risiko von Feuchtigkeitsansammlungen und somit von Schimmelbildung reduziert. Außerdem können raumlufttechnische Anlagen wie Luftbefeuchter oder Entfeuchter dabei helfen, die Raumluft optimal zu regulieren und die Luftfeuchtigkeit auf einem gesunden Niveau zu halten.

Du kannst Heizkosten senken, indem du regelmäßig stoßlüftest. Durch kurzes, aber intensives Lüften wird frische Luft in den Raum gelassen und Feuchtigkeit sowie CO2 effektiv abgeführt. Dadurch wird die Raumluftqualität verbessert, und du kannst die Heizkörper seltener aufdrehen. Stoßlüften ist besonders effektiv und spart Energie im Vergleich zum dauerhaften Kipplüften. So kannst du aktiv dazu beitragen, die Heizkosten zu reduzieren und gleichzeitig eine förderliche Raumluft schaffen.

Eine Wohnraumlüftung ist besonders in modernen, gut isolierten Gebäuden sinnvoll, da hier der natürliche Luftaustausch durch dichte Fenster und Türen stark reduziert ist. Sie sorgt für eine kontinuierliche Frischluftzufuhr und hilft, Feuchtigkeit sowie Schadstoffe effizient abzuführen. Dies ist besonders wichtig, um das Schimmelrisiko zu verringern und ein gesundes Raumklima zu gewährleisten. Wohnraumlüftungen eignen sich ideal für energieeffiziente Neubauten, aber auch für sanierte Altbauten, in denen eine kontrollierte Lüftung notwendig ist, um Feuchtigkeitsschäden zu vermeiden. Zudem bieten moderne Systeme mit Wärmerückgewinnung die Möglichkeit, Heizkosten zu senken, ohne auf frische Luft zu verzichten.

Allergiker sollten am besten in den frühen Morgenstunden oder späten Abendstunden lüften, da die Pollenbelastung zu diesen Zeiten am geringsten ist. Besonders in der Pollensaison empfiehlt es sich, spezielle Pollenschutzgitter an den Fenstern anzubringen, um das Eindringen von Allergenen zu minimieren. Beim Querlüften kann ein kurzer, intensiver Luftaustausch helfen, frische Luft hereinzulassen, ohne dass sich Pollen im Raum verteilen. Wer stark betroffen ist, kann zusätzlich Luftreiniger verwenden, um die Luftqualität weiter zu verbessern. Nach dem Lüften sollten Böden und Oberflächen regelmäßig feucht gewischt werden, um Pollen, die eventuell hineingeflogen sind, zu entfernen.