Heimwerkstatt planen und einrichten: So gehts

Egal ob für erfahrene Heimwerker oder kreative Neulinge: Eine DIY-Werkstatt einrichten ist mehr als nur die Auswahl von Werkzeugen und Möbeln. Doch wie gestaltet man einen Platz zum Heimwerken, der nicht nur die eigenen Ansprüche erfüllt, sondern auch sicheres Arbeiten möglich macht? Von der optimalen Raumnutzung bis zur Auswahl der richtigen Ausstattung: Dieser Ratgeber liefert dir wertvolle Tipps und Ideen, wie du deine Heimwerkstatt selbst bauen kannst. Und dir aus einem durchdachten Konzept eine inspirierende Arbeitsumgebung schaffst.

Anforderungen an deine Werkstatt festlegen

Planst du deine Heimwerkstatt inklusive Werkstatteinrichtung und benötigten Werkzeugen, beantworte dir zuerst einige Fragen:

  • Was? Für welche Projekte willst du die Werkstatt überhaupt nutzen: hauptsächlich für Reparaturen und (Kfz-)Wartung? Oder auch für anspruchsvolle Holz- und Bastelarbeiten und zum Möbel bauen? Die Größe der Werkstatt hängt von den geplanten Tätigkeiten ab. Und davon, ob du eher alleine oder auch mit anderen Personen arbeiten willst. Für eine Hobbywerkstatt brauchst du möglicherweise nur wenige Quadratmeter, während professionelle Arbeiten mehr Platz erfordern.
     
  • Wie? Deine Pläne sind ausschlaggebend für die Einrichtung der Werkstatt: Also die Auswahl der richtigen Werkzeuge, Maschinen und die Organisation des Stauraums.
     
  • Wo? Abhängig von deinem Vorhaben ist auch der perfekte Standort der Werkstatt: Keller, Dachboden oder vielleicht doch die Garage?

Den passenden Standort auswählen

Entscheide anhand der geplanten Arbeiten, welcher Raum sich am besten für deine Heimwerkstatt eignet. Mögliche Optionen sind der Keller oder Dachboden, die Garage, ein ungenutzter Wohnraum (wie zum Beispiel das Hobbyzimmer) oder ein Gartenhaus. Mach dir die Vor- und Nachteile der verschiedenen Möglichkeiten vorab bewusst.

Wähle am besten einen Raum mit mindestens 9 m² Grundfläche. So hast du Platz für das Zuschneiden von Materialien (wie Bretter oder Latten) und für eine Werkbank. Ein kleinerer Raum, etwa im Keller oder auf dem Dachboden, genügt für Bastel- und Modellbauarbeiten. Hier sind auch Dachschrägen weniger störend. Für einfache Holz- oder Metallarbeiten reichen oft schon 10 bis 15 Quadratmeter: So groß sind viele Kellerräume.

Willst du größere Projekte wie Möbelbau, Autoreparaturen oder aufwendige Restaurierungen umsetzen oder brauchst du viel Lagerplatz? Dann solltest du nach Möglichkeit mehr Raum einplanen. Den brauchst du nämlich auch für zusätzliche Maschinen.

Als Werkstatt bietet sich außerdem die Garage an. Besonders dann, wenn du schwere Materialien oder Maschinen häufig bewegen musst. Garagen kann man auch perfekt als Kfz- oder Fahrradwerkstatt nutzen: So gibt’s genügend Platz für Fahrzeuge und gegebenenfalls eine Hebebühne. Durch das Garagentor kommt außerdem frische Luft in die Werkstatt.

Die Werkstatt planen und einrichten

Eine sorgfältige Planung der Einrichtung für eine gut organisierte und sichere Werkstatt ist sinnvoll. Dabei spielen viele Faktoren eine Rolle – von der Standortwahl über die Infrastruktur bis hin zu Möbeln und Werkzeugen.

Strom- und Wasseranschlüsse

Stromversorgung: Stelle sicher, dass genug Steckdosen im Raum vorhanden und strategisch verteilt sind – auch an Werkstattmöbeln wie der Werkbank. Die Dosen sollten außerdem auf Arbeitshöhe installiert sein, sodass du für die Nutzung von Elektrowerkzeugen kein Verlängerungskabel brauchst.

Eventuell brauchst du für einige Werkzeuge und Maschinen einen Starkstromanschluss. Den muss man fachgerecht installieren lassen, um Überlastungen zu vermeiden.

Sicherung und Leitungen: Die elektrischen Leitungen und Sicherungen müssen ausreichend dimensioniert sein, um den Betrieb aller Maschinen sicherzustellen. Gegebenenfalls brauchst du für deine Werkstatt einen eigenen Unterverteiler.

Für die nötige Sicherheit solltest du einen Leitungsschutzschalter und einen Überspannungsschutz installieren, um dich und deine Werkzeuge vor elektrischen Unfällen und Beschädigungen zu schützen, insbesondere bei der Verwendung leistungsstarker Maschinen oder bei Gewittern.

Wasseranschluss: Ein robustes Waschbecken mit Kaltwasser ist praktisch für das Reinigen von Werkzeugen und das Händewaschen. Aber auch für Projekte, wie Malerarbeiten, bei denen du Farben mischen und danach Pinsel reinigen musst ist ein kleines Waschbecken vorteilhaft.

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Sorge für gute Belüftung und Beleuchtung

Gute Belüftung ist in einer Werkstatt unverzichtbar. Vor allem, wenn du mit Farben, Lacken oder Lösungsmitteln arbeitest. Achte für ideale Arbeitsbedingungen auch auf ausreichende Beleuchtung. Idealerweise hat deine Werkstatt Fenster für natürliches Tageslicht und Frischluft. Schon durch ein kleines (Keller-)Fenster können sich Feuchtigkeit und Sauerstoff austauschen.

In fensterlosen Räumen installierst du am besten eine Lüftungsanlage. Das gilt vor allem für Arbeiten mit erhöhter Staubentwicklung (wie Holz sägen, hobeln, schleifen) oder Schadstoffemissionen. Bei viel Staubproduktion investiere doch zusätzlich in eine zentrale Absauganlage mit Einschaltautomatik.

Lichtquellen verteilst du am besten so, dass alle Arbeitsplätze ausreichend beleuchtet sind und keine Schatten entstehen. Installiere helles Deckenlicht mit über den ganzen Raum verteilten LEDs. Und bringe zusätzliche helle und blendfreie Lampen über den Arbeitsbereichen an. Für filigrane Arbeiten eignen sich schwenkbare Armlampen.

Übrigens: Eine Farbtemperatur von über 5.300 Kelvin für die LEDs fördert die Konzentration.

Die richtige Heizung und Isolierung

Für komfortables Arbeiten in der kälteren Jahreszeit plane auch die Heizung und Isolierung der Werkstatt. Das ist vor allem an Standorten wie der Garage oder einem Geräteschuppen wichtig. Für das das effektive Beheizen deiner Werkstatt hast du verschiedene Optionen wie zum Beispiel elektrische Heizlüfter, Gas- oder Ölheizungen. Nutzt du Brennstoffe wie Gas oder Holz, beachte unbedingt die Abgasentsorgung. Und behalte die Kosten bei elektrischen Heizgeräten im Blick, vor allem wenn du sie länger in Betrieb nehmen willst. Tipp: Infrarotheizungen strahlen punktuell Wärme ab und können besonders für große Räume geeignet sein.

Außerdem ist eine gute Isolierung wichtig: So kannst du Feuchtigkeit fernhalten und die Effizienz der Heizung maximieren. Insbesondere in Wohngegenden oder Kellerwerkstätten ist auch eine Schallisolierung wichtig.

Der passende Bodenbelag

Der Bodenbelag deiner Werkstatt sollte robust, pflegeleicht und tragfähig sein. Gestrichener Estrich und versiegelter Beton sind beispielsweise sehr robust und pflegeleicht und damit ideal für eine Hobbywerkstatt. Empfehlenswert ist auch strapazierfähiger PVC, den du eventuell sogar leicht selbst verlegen kannst.

Weniger geeignet sind dagegen Fliesen: Bei punktueller Belastung, wie einem heruntergefallenen Hammer, können sie leicht brechen.

Arbeitest du mit Chemikalien oder besteht erhöhte Rutschgefahr, beachte auf jeden Fall spezielle Sicherheitsvorschriften. Materialien wie Hartgummi und Linoleum sind ebenfalls belastbar und bieten zusätzliche Rutschhemmung.

Geeignete Werkstattmöbel

Ergonomie und Funktionalität sind entscheidende Kriterien für deine Werkstattmöbel. Zur Grundausstattung gehören eine stabile Werkbank mit ausreichend Platz, eine Werkstattwand für häufig gebrauchte Werkzeuge, eine Sitzgelegenheit wie ein rollbarer Hocker und ein mobiler Rollwagen für zusätzlichen Stauraum. Passe die Höhe der Arbeitsplatte der Werkbank an deine Körpergröße und die jeweilige Tätigkeit an. Mit Regalen hast du schnellen Zugriff auf Werkzeuge und Materialien. Nutze Schwerlastregale für Gegenstände, die mehr wiegen. Ein abschließbarer Werkzeugschrank ist nützlich, um deine Werkzeuge sicher und staubfrei aufzubewahren.

Neben der Hauptarbeitsfläche kann ein Schreibtisch für Feinarbeiten wie Zeichnen und Löten nützlich sein. Und mit einem Klapptisch hast du zusätzliche Flexibilität.

Als first step ist eine gründliche Raumplanung  entscheidend: Miss den Raum aus, zeichne einen Grundriss und berücksichtige dabei Strom- und Wasseranschlüsse sowie Fenster und Türen.

Auf Millimeterpapier kannst du gut maßstabsgetreue Papiermodelle der geplanten Möbel anfertigen. Die verschiebst du dann beliebig auf dem Plan, bis du die perfekte Anordnung gefunden hast.

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Diese Werkzeuge sollten in keiner Werkstatt fehlen

Für deine geplanten Arbeiten brauchst du eine solide Grundausstattung an Werkzeugen und Maschinen. Diese kannst du je nach Projekt erweitern.

  • Maschinen:
  • Sägen:
    • Handzahnsäge
    • Feinsäge
    • Elektrische Stichsäge
  • Messwerkzeuge:
    • Wasserwaage
    • Maßstab/Zollstock
    • Messband
  • Handwerkzeuge:
    • Satz Schraubendreher (Schlitz- und Kreuzschlitz) mit verschiedenen Bits
    • Hammer (verschiedene Ausführungen)
    • Maulschlüssel-Set
    • Satz Innensechskantschlüssel
    • Hobel & Beitel
    • Verschiedene Zangen (Kombizange, Spitzzange, Seitenschneider, Wasserpumpzange)
  • Sonstiges:
    • Teppichmesser/Cutter
    • Spachtel
    • Stifte/Marker
    • Federklemmen
    • Schraubzwingen
    • Schraubstock
    • Pinsel
    • Kehrblech und Handbesen
    • Reinigungstücher/Lappen
  • Materialien:
    • Verschiedene Schrauben- und Muttern
    • Dübel
    • Nägel
    • Schmiermittel
    • Holzleim
    • Alleskleber

Ausstattung für eine Kfz-Hobby-Werkstatt

Wenn du gerne an Autos rumschraubst und dir deine eigene kleine Kfz-Werkstatt in deiner Garage einrichten möchtest, dann solltest du dir im ersten Schritt eine robuste Hebebühne oder, bei begrenztem Platz, einen hochwertigen Wagenheber mit Unterstellböcken zulegen. So kannst du viel einfacher Reparaturen unter dem Fahrzeug durchführen.

Spezielle Werkzeuge wie Drehmomentschlüssel und Steckschlüsselsätze sind unverzichtbar für das Anziehen von Radmuttern oder das Ausführen von Motorreparaturen. Für Arbeiten am Motor oder Auspuffsystem sind Zündkerzenschlüssel und Ölfilterschlüssel erforderlich. Eine gut sortierte Auswahl an Schraubenziehern, Zangen und weiterem Handwerkzeug ermöglicht vielfältige Reparaturen, von der einfachen Wartung bis hin zum Austausch komplexer Bauteile.

Darüber hinaus sind Diagnosegeräte für die Fahrzeugelektronik hilfreich, um Fehlercodes auszulesen und die richtige Reparaturstrategie zu wählen. Für Routineaufgaben wie Ölwechsel sind außerdem Auffangwannen und Trichter unerlässlich. Diese Ausstattung ermöglicht es, eine Vielzahl von Wartungs- und Reparaturarbeiten am Fahrzeug selbstständig und professionell durchzuführen.

Tipps für eine kleine Werkstatt

Hast du nur einen kleinen Raum für dein Hobby, kannst du diesen trotzdem effizient nutzen. Verwende gleich hohe Arbeitsflächen, um eine durchgehende Linie zu schaffen. So stoßen größere Werkstücke beim Bearbeiten nicht an.

Nutze die Höhe des Raums aus, zum Beispiel durch Lagerboxen, Wandregale und Lochwände. Richtest du diese mit einer Wasserwaage aus, schaffst du zusätzlichen, platzsparenden Stauraum. Kleine Teile wie Schrauben und Handwerkzeuge kannst du vertikal an der Wand lagern.

Verwende Sortierkästen, Schubladenelemente und Kleinteilemagazine für Schrauben, Nägel und andere Kleinteile. Transparente Aufbewahrungsboxen helfen dir, schnell zu finden, was du suchst, ohne alles umräumen zu müssen.

Ein Werkstatt-Set ist eine kompakte Lösung. Es besteht meist aus einer Werkbank mit Unterschrank, einer Lochwand und einem Hängeschrank. Außerdem sind in einer kleinen Werkstatt multifunktionale Werkzeuge ideal, weil sie Platz sparen und vielseitig einsetzbar sind.

Klappbare Werkbänke und Arbeitstische sind ideal für kleine Räume. Sie können bei Bedarf ausgeklappt und nach Gebrauch wieder platzsparend verstaut werden. Mobile Werkzeugwagen oder -kisten ermöglichen es dir, deine Werkzeuge direktzu bringen, wo du sie benötigst und sie anschließend wieder aus dem Weg zu räumen.

Ordnung halten in der Werkstatt

Mit effektiven Aufbewahrungssystemen hältst du Ordnung in deiner Werkstatt. Einige Tipps und Strategien:

  1. Kleinteile verwahren: Nutze beschriftete Boxen, Schubladen und Schranktüren für Schrauben, Dübel und andere Kleinteile. So haben diese Dinge immer einen festen Platz und du findest sie schnell wieder.
  2. Werkzeuge griffbereit: Häufig genutzte Werkzeuge platzierst du einfach in Schränken oder Regalen in der Nähe deiner Werkbank. Eine Lochwand eignet sich hervorragend für Schraubendreher und Hammer.
  3. Beschriftungen und Einlagen: Mit Schubladeneinlagen und beschrifteten Schubladen bleibt alles organisiert und du musst nie wieder nach Werkzeugen suchen.
  4. Aufräumroutine: Gewöhne dir an, Geräte und Materialien nach Gebrauch sofort wieder wegzuräumen. So bleibt deine Arbeitsfläche stets frei und sauber.

5. Hängeschränke und flexible Regale: Hängeschränke sind platzsparend und sollten verstellbare Einlegeböden haben: So kannst du sie deinen Bedürfnissen anpassen. Auch Hochschränke bieten flexible Lagermöglichkeiten.

6. Spind für Arbeitskleidung: Ein Spind eignet sich super, um deine Arbeitskleidung und Schutzausrüstung ordentlich zu verstauen.

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Sicherheitsvorkehrungen

Nicht nur die richtigen Werkzeuge sind wichtig, um Unfälle beim Heimwerken zu vermeiden. Sondern auch Konzentration und Ausgeruhtheit.

Auch die passende Arbeitskleidung und Schutzausrüstung sind entscheidend: Trage also immer geeignete Schutzkleidung, wie geschlossene Arbeitsschuhe mit rutschhemmender Sohle und Stahlkappe, Schutzbrille bei Holz- und Metallarbeiten, Atemschutzmaske  bei unzureichender Belüftung und Arbeitshandschuhe zum Schutz vor Verletzungen. Beim Arbeiten mit rotierenden Maschinen wie Sägen oder Bohrern solltest du die Arbeitshandschuhe aber ausziehen, um nirgends hängenzubleiben.

Setze bei lauten Maschinen einen Gehörschutz  auf. Und sorge dafür, dass deine Kleidung eng anliegt Schließe Hemdsärmel sicher, damit sie nicht von Maschinen erfasst werden. Verzichte auf Schmuck und binde lange Haare nach hinten oder trage eine Kopfbedeckung, um sie aus dem Arbeitsbereich fernzuhalten.

Einen Erste-Hilfe-Kasten und einen Feuerlöscher solltest du immer griffbereit in der Werkstatt haben.

Entferne häufige Gefahrenquellen wie herumliegende Kabel, Werkzeuge und Kleinteile. Kabelhalter, Klettband oder spezielle Kabelkanäle helfen, die Kabel von Elektrowerkzeugen zu organisieren.

Vermeide hektisches Hantieren unter Zeitdruck: Das führt schnell zu Unaufmerksamkeit und Nachlässigkeit. Nimm dir immer die nötige Zeit für jede Arbeit. 

Öle, Lasuren und Treibstoffe lagerst du am besten in einem Schrank, den du abschließen kannst. Und spitze oder scharfe Werkzeuge sowie giftige Substanzen solltest du ebenfalls in geschlossenen Schränken außerhalb der Reichweite von Kindern und Haustieren aufbewahren. Außerdem sollte deine Werkstatt stets gut gesichert und abgeschlossen sein. Vor allem, wenn du dort gefährliche Gegenstände und Substanzen lagerst. 

Fazit: Organisierte Einrichtung für effizientes und sicheres Arbeiten

Deine eigene Werkstatt zu Hause einzurichten ist ein spannendes Unterfangen. Mit der richtigen Planung, Organisation und Ausstattung wirst du viele schöne Stunden in deinem persönlichen Heimwerkerparadies verbringen. Vergiss nicht, Sicherheit immer an erste Stelle zu setzen, genauso wie den Spaß bei deinen Projekten! Entdecke jetzt in unserem Onlineshop alles, was du für deine DIY-Werkstatt benötigst!